Liebe und Flirt am Arbeitsplatz

Wenn die Liebe unter Kollegen zum Problem wird

Liebe und Flirt am ArbeitsplatzZirka ein Drittel des Tages verbringen wir mit Arbeiten. Wir verdienen unser täglich Brot und lernen in dieser Zeit durchaus viele neue Leute kennen. Unter Kollegen entstehen nicht selten Freundschaften, die über die Arbeit hinaus gepflegt werden. Begegnen wir am Arbeitsplatz attraktiven Kollegen des anderen Geschlechts, dann sind wir einem flüchtigen Flirt nur selten abgeneigt. Schließlich verbringen wir derart viel Zeit im Job, dass uns genügend Spielraum zum Anbändeln zur Verfügung steht. Kompliziert wird die Sache erst dann, wenn aus einem harmlosen Flirt am Arbeitsplatz mehr entsteht. Denn haben wir zwangsläufig und tagtäglich mit einem attraktiven Menschen Kontakt, können sich mitunter starke Gefühle entwickeln. Aus einem Flirt kann Liebe, und aus Liebe kann eine Partnerschaft entstehen. Doch wie stehen nun die Chancen für eine Beziehung unter Kollegen?

Grundsätzlich muss man zwischen zwei verschiedenen Beziehungstypen am Arbeitsplatz unterscheiden. Auf der einen Seite gibt es Paare, die bereits eine Beziehung führen, bevor sie irgendwann im Beruf vereint sind. Entweder ergibt sich dies aus der Situation heraus, oder der Wunsch des einen, den Partner auch im Beruf um sich zu haben, ist so präsent, dass beide über kurz oder lang zusammen arbeiten. Allerdings gibt es deutlich mehr Paare, die sich erst am Arbeitsplatz kennen und lieben gelernt haben. Aus diesen Konstellationen können sich durchaus vielschichtige Probleme entwickeln. Nicht erst mit der Zeit, sondern bereits zu Beginn lauern einige Gefahren für die entsprechenden Paare.

Flirten zwei Menschen am Arbeitsplatz, oder turteln sie verliebt, dann kann das Arbeitsklima stark darunter leiden. Andere Kollegen fühlen sich womöglich gestört und schon beginnt ein Kreislauf, der mitunter nicht mehr zu stoppen ist. Stellen Sie sich vor, Sie und Ihr Partner arbeiten den ganzen Tag zusammen. Eine sachliche Kommunikation wird schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Schließlich lieben und begehren Sie sich gegenseitig. Da ein Kuss und dort eine kleine anzügliche Bemerkung und schon ziehen Sie den Zorn der anderen auf sich. Arbeitskollegen, denen diese Liebeleien lästig sind, werden hinter Ihrem Rücken anfangen zu lästern und zu intrigieren. Sei es aus Neid, oder weil Sie Ihre Gefühle nicht teilen und durch zuviel Glück belästigt fühlen. Es kann schon penetrant und aufdringlich sein, wenn Sie beide die Finger nicht voneinander lassen können. Schaltet sich dann noch Ihr Chef oder Vorgesetzter ein, dann wird die Sache meist richtig unangenehm.

Ihr Arbeitgeber ist grundsätzlich auf den wirtschaftlichen Erfolg bedacht. Zwar sollten ihn auch die Interessen seiner Mitarbeiter beschäftigen, doch zunächst wird er die Belange Ihrer Kollegen beachten, wenn diese sich durch Ihre Liebe am Arbeitsplatz gestört fühlen. Leidet das Klima oder sogar die Leistung Ihrer Arbeit, dann wird er durchaus eingreifen und mit Ihnen die Sache bereden. Er wird Sie dazu ermahnen, sachlich mit Ihrem Partner und Arbeitskollegen umzugehen. Zwar kann solch ein Rollenspiel durchaus seinen Reiz haben, aber so richtig glücklich werden Sie damit nicht sein.

Noch problematischer als ein verliebtes Paar, ist ein zerstrittenes Duo. Ist die Beziehung gescheitert und hat sich das Paar getrennt, dann kann man sich am gleichen Arbeitsplatz oder innerhalb des Unternehmens nur schwer aus dem Weg gehen. Aufgrund der Tatsache, dass man sich ständig sieht, ist ein sauberer Schlussstrich kaum möglich. Der eine kann den anderen nicht vergessen und der andere fühlt sich durch die Gegenwart seines ehemaligen Partners belästigt. Gerade in einem Team kann die Belastung, auch für die Kollegen, enorm sein. Erfolgt die Trennung nicht in beiderseitigem Einverständnis, dann kann es durchaus vorkommen, dass der eine Part seinen Beruf kündigt. Wahrscheinlich ist diese Maßnahme in solch einer Situation die beste Lösung. Denn wenn man ewig alte Wunden aufreißt und einem selbst im Beruf die Ablenkung fehlt, dann kann dies sehr zermürbend und nervenaufreibend sein. Auch ein einfacher Beziehungsstreit reicht aus, dass das Paar seine Probleme auf Arbeit austrägt und damit das Arbeitsklima beeinträchtigt.

Überlegen Sie sich daher gut, ob Sie Ihren Partner auch im Beruf um sich haben müssen. Zwar glaubt man am Anfang einer Beziehung nicht daran, dass man kontinuierlich seine Freiheiten braucht, mit der Zeit wird dieser Wunsch allerdings immer präsenter. Mit zu viel Nähe tun Sie sich und Ihrem Partner keinen Gefallen. Rückt der Feierabend näher und arbeiten beide getrennt voneinander, dann freut man sich auf die Gegenwart seines Liebsten stärker, als wenn man diesen den ganzen Tag um sich hat. Zuviel Nähe erdrückt und sorgt schneller für Spannungen. Genauso gut kann es sein, dass dem Paar der Gesprächsstoff am Abend ausgeht, weil es einfach nichts Neues zu berichten gibt. Schließlich hat man ja im Prinzip zusammen den Tag erlebt. Es ist auf Dauer kein Segen, den Partner ganze 24 Stunden um sich zu haben. Am Anfang mag dies noch aufregend und schön sein, aber im Laufe der Beziehung kann so etwas schnell lästig werden.

 

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