Liebe Worte für den Partner oder die neue Flamme Welche Sternzeichen passen zusammen?
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Normalerweise sollte man glauben, dass Partnerschaften, die ohne Streitigkeiten auskommen, ein Segen für die Betroffenen sind. Denn wer streitet sich schon wirklich gern mit seinem Partner? Nun mag es zwar Menschen geben, die zwischenmenschliche Probleme permanent provozieren und Auseinandersetzungen regelrecht anziehen, dennoch werden die meisten versuchen, ihren Blutdruck konstant zu halten, indem sie Streitigkeiten weitestgehend vermeiden und stattdessen Harmonie in der Beziehung anstreben.

Meinungsverschiedenheiten und deren lautstarke Äußerungen dienen im Grunde dazu, dem anderen seine Sicht der Dinge näherzubringen. Bekanntlich scheiden sich die Geister in vielen Dingen und so findet man auch kaum zwei Menschen, die fortwährend gleicher Meinung sind. Konflikte mit anderen gehören einfach zu unserem täglichen Arbeits- und Familienleben und demnach finden sie sich auch, wenn nicht sogar gehäuft, in Partnerschaften. Während man bei Arbeitskollegen bestimmte Charaktereigenschaften oder -eigenarten „nur“ auf Arbeit ertragen muss und dies in der Regel gut ausblenden kann, so belasten die gleichen - aus unserer Sicht falschen - Eigenschaften beim geliebten Partner doppelt und dreifach so stark.

Bevor wir den Punkt erörtern, warum eine Beziehung ohne Streit im Grunde einen eher bedenklichen Zustand darstellt, möchte ich nachfolgend ein paar Gründe und Ursachen aufführen, warum so manch einer versucht, Konflikten in der Partnerschaft aus dem Wege zu gehen.

Beziehung ohne Streit und deren Ursachen

Wenn wir Ursachen für das Vermeiden von Streitigkeiten ergründen wollen, so sollten wir beispielsweise am Anfang einer Beziehung beginnen. Lernen sich zwei Menschen kennen, dann überwiegen in der Regel die positiven Emotionen. Alles am neuen Partner ist toll und liebenswert. Die neue Flamme ist der vermeintliche Traumpartner mit all den perfekten Eigenschaften aus dem Bilderbuch. Und selbst wenn hin und wieder Zweifel auftauchen, dass auch der neue Partner nicht frei von Fehlern und Makeln ist, dann wird dies gekonnt ausgeblendet. Jeder kennt ja die rosarote Brille, die frisch Verliebte gern aufsetzen oder den bekannten Spruch, dass Liebe blind macht. Aber selbst wenn unschöne Charakterzüge bewusst entdeckt werden, dann schaut man zunächst darüber hinweg, um die Harmonie, die sich letztlich so gut anfühlt, nicht zu gefährden. Zudem werden in den meisten Fällen die positiven Aspekte derart überwiegen, dass Anflüge von ersten Meinungsverschiedenheiten kaum ins Gewicht fallen. Dieser Zustand kann zu Beginn durchaus mehrere Wochen oder viele Monate anhalten. Lautstarke Verbalattacken sind während dieser Zeit, nicht zuletzt aus Gründen des enormen Respekts, selten. Die Achtung vor dem anderen ist zu Beginn einer Partnerschaft meist sehr stark ausgeprägt und verhindert bestimmte Entgleisungen. Erst mit dem näheren Kennenlernen verfliegen allmählich die Hemmungen, seine Bedürfnisse auch auf aggressive Art und Weise zum Ausdruck zu bringen. Solche Zeiten stellen häufig besondere Krisen dar, weil beide Seiten über diesen Weg erfahren müssen, dass es keine dauerhafte Harmonie geben kann. Auch wird den betreffenden Parteien bewusst, dass alle Menschen ihre Fehler und Schwachstellen haben, selbst die, die man während der Verliebtheitsphase als perfekte Partner eingestuft hat.

Auch wenn der eben beschriebene Verlauf schon fast typisch klingen mag. Es gibt dennoch genügend Paare, die sich auch nach längerer Zeit des Zusammenseins nicht wirklich streiten. Zwar gibt es hin und wieder ein paar kleinere Konflikte, die aber entweder nicht ausdiskutiert werden oder aber relativ still und diplomatisch geklärt werden. Nun, was sind das für Paare? Liegt es an den beiden oder nur einem Teil der Beziehung, dass Streitigkeiten im herkömmlichen Sinne für diese Beziehungen nicht existent sind? Durchaus möglich ist eine eher seltene Konstellation, bei der zwei Menschen aufeinander treffen, die beide nicht gelernt haben, Konflikte auszutragen. Mal abgesehen von tiefst religiösen oder wirklich zufriedenen Menschen, ist die Mehrzahl so geschaffen, dass Meinungsverschiedenheiten oder Verhaltensweisen anderer, etwas auslösen. Dies können positive oder aber auch negative Emotionen sein. Nun weiß man ja aus der Psychosomatik, dass unterdrückte Gefühle wie Wut, Ärger oder Hass enormen Einfluss auf die Gesundheit haben können. Dennoch haben viele gelernt, diese Art der Gefühle nicht zu zeigen. Was man bei Tieren ja noch verstehen mag, möchte man bei Menschen nicht sehen. Diese Angepasstheit spiegelt sich nicht nur in der Gesellschaft wieder, sondern auch in unseren Beziehungen. Je nach Erziehung und Elternhaus ist der Umgang mit bestimmten Gefühlen im Erwachsenenalter sehr unterschiedlich. Dazu gehört auch, dass man unter Umständen nicht gelernt hat, seinen Standpunkt zu vertreten oder das andere eh immer recht haben (indem man beispielsweise von Vater und Mutter immer entsprechend zurechtgewiesen wurde).

Meiner Meinung kann man das Vermeiden von Streitigkeiten auf verschiedene Ängste zurückführen. Die wohl deutlichste Ausprägung ist die Angst, den Partner zu verlieren, also im Grunde die Angst vorm Alleinsein. Man erträgt lieber alle Forderungen und Vorwürfe, bevor man das Risiko eingeht, am Ende allein zu sein. In diesem Zusammenhang sollte man sich aber klar machen, dass Beziehungen nicht aufgrund von gesunden Streitigkeiten zerbrechen.

Darüber hinaus gibt es Menschen, die nicht glauben, überhaupt etwas bewirken zu können. Dies hängt häufig mit entsprechenden Erfahrungen in der Vergangenheit zusammen. So schont man seine Energien, da ein Streit ja ohnehin nichts bringt und vernachlässigt im Gegenzug womöglich seine eigenen Interessen. So lassen sich zwar Streitigkeiten verhindern, glücklich sind die Betroffenen jedoch nicht.

Es mag noch weitere Gründe geben, die aber an dieser Stelle den Rahmen sprengen würden. Alle Gründe sind verständlich und nachvollziehbar, haben aber einen Haken. Unterdrückte Gefühle machen sich irgendwann Luft, auch wenn dies nicht unbedingt innerhalb der Partnerschaft geschehen muss. Die Möglichkeiten reichen von psychosomatischen Problemen (der Konflikt wird im Körper ausgetragen) bis zu Auseinandersetzungen mit Dritten, die dann als Sündenbock herhalten müssen.

Warum eine Beziehung ohne Streit auf Dauer meist nicht harmoniert

Man kann anhand des äußeren Scheins einer Beziehung nicht darauf schließen, ob eine Partnerschaft im Grunde funktioniert oder nicht. Da mag es Paare geben, die sich niemals streiten, aber nur scheinbar glücklich sind und wiederum andere, die sich häufiger angiften und deren Trennung man schon mehrfach prophezeite und deren Beziehung dennoch stabiler läuft denn je.

Einer Beziehung ohne Streit fehlt im Endeffekt das Auf und Ab. Eben genau das, was einen natürlichen Rhythmus im Leben ausmacht. Wie sich Tag und Nacht, Anspannung und Entspannung, Arbeitstage und Wochenende immer und immer wieder abwechseln, so sollte auch eine Beziehung Höhen und Tiefen haben und damit eine Form von Leben symbolisieren. Wer kann schon richtig seinen Urlaub genießen, wenn er nicht vorher auf Arbeit war? Und wer kann Gesundheit schätzen, ohne jemals krank gewesen zu sein? Genauso kann man die Harmonie in einer Beziehung auch nicht genießen, wenn es bisher noch keinen Streit gab. Herrscht zu viel Monotonie und Eintönigkeit im Bezug auf die Gefühlswelt oder werden Probleme zu lange unterdrückt, dann wird ein reinigendes Gewitter geradezu notwendig. Schließlich kennen viele das angenehme Gefühl der Versöhnung nach solch einem Krach.

Das soll nun zwar nicht heißen, dass alle Paare von nun an regelmäßig Konflikte austragen sollten oder sich Streit suchen müssen. Vielmehr ist es wichtig, dass nicht alles geschluckt wird und man bestimmte Dinge nicht einfach auf sich beruhen lässt. Gewisse Grenzen sollten klargemacht werden und eigene Interesse müssen gewahrt werden. Zudem weiß der andere auch nicht, was er „falsch“ macht, wenn man ihn nicht darauf aufmerksam macht. Denn wird nicht rechtzeitig gestritten oder über Probleme vernünftig geredet, schleichen sich mit der Zeit immer mehr Konflikte ein, bis die ganze Sache kollabiert und kaum noch zu retten ist.

Es sollte auch zum Nachdenken bewegen, wenn Streitigkeiten plötzlich verschwinden, die Probleme aber (noch) nicht gelöst sind. Womöglich gibt dann ein Part der Beziehung den „Kampf“ auf und resigniert. Solche eine Aufgabe sollte vom anderen aber nicht unbedingt als „Sieg“ verstanden werden, denn irgendwann ist jedes Fass voll und der andere könnte aufgegeben haben, weil er insgesamt die Beziehung aufgegeben hat.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Dennoch muss insgesamt klar gesagt werden, dass alles, was oben genannt wurde, zwar für die Mehrheit zutreffend ist, aber kein Naturgesetz darstellt. Es gibt - auch wenn dies absolute Ausnahmeerscheinungen sein mögen - durchaus Menschen, die in ewiger Harmonie Jahrzehnte miteinander leben können. Für unsere Gesellschaft eher untypisch ist deren Liebe derart gefestigt, dass Fehler des anderen nicht als Fehler angesehen werden, sondern als menschliche Eigenschaften, die diesen Menschen ausmachen. Ob bewusst oder unbewusst erkennen derartige Charaktertypen, dass es im Grunde kein „Falsch“ oder „Richtig“ gibt. Alles hängt vom jeweiligen Standpunkt ab und ist damit völlig subjektiv. In der Praxis haben sich dann zwei Seelen gefunden, eben ein richtig eingespieltes Team, die beide Rücksicht auf die Bedürfnisse des anderen nehmen und so kaum aneinander geraten können. Streitigkeiten sind dann nicht notwendig, weil beide Seiten ihre Interessen wahrnehmen und glücklich in der Beziehung sind. Diese Form stellt natürlich eine ideale Form der Partnerschaft da, ist allerdings schwer zu erreichen.

 

3 Antworten zu “Beziehung ohne Streit - Ein Zeichen für eine scheiternde Partnerschaft?”

  1. aldo sagt:

    Es kommt ja darauf an. Streitet man sich nicht, weil alles so toll ist oder weil man einander so egal ist? Wenn die Anziehung so hoch ist, dass die Frau nie auf die Idee kommen würde, Streit zu provozieren, weil sie liebt und geliebt wird und selbst genug Selbstbewusstsein hat, um diese Harmonie auch auszuhalten, dann kann auch eine sehr gute Beziehung ohne Streit auskommen.

  2. cestmoi sagt:

    @aldo:

    Streit zu provozieren? Die Frau?

    Schon daran gedacht, dass der Mann genauso gut Streit provozieren kann? Und das eigentlich sogar in größerem Ausmaß. Es ist bekannt und wurde schon oft bestätigt: Der Mann will sich von einer Frau nichts sagen lassen und vertritt demnach seinen Standpunkt, unabhängig davon, ob er recht hat oder nicht. Also behaupte doch bitte nicht, es läge alles an der Frau.

  3. Helga sagt:

    Und zu viel Streit löst das Gefühl von Chaos aus. Wenn über prinzipielle Dinge ständig (nur in unterschiedlichen Lebenssituationen) gestritten wird und sich keine Besserung (Verständnis, Kompromisse) “tatsächlicher” (nicht nur wörtlicher) Art einstellt, dann wird mindestens ein Beziehungsteil einfach nur geschwächt, da er immer noch nicht zufrieden gestellt und gegenüber dem anderen in diesen Dingen unterlegen. Dann ist die Beziehung festgefahren und beide blockieren sich so lange gegenseitig, bis sie auch die Lust an einander im Keim ersticken.

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