Beziehungsgefechte in deutschen Talkshows Liebesbrief als Liebesbeweis
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Wer einmal eine Freundin sein eigen nennen durfte, die mit jedem erdenklichen Problem ihren ach so tollen besten Freund aufsuchte, hat gelernt, diesen Umstand aus tiefster Überzeugung zu hassen. Irgendwie kränkt das Verhalten solcher Damen die eigene Eitelkeit gewaltig. Wieso klärt sie Probleme nicht einfach mit ihrem Freund in Partnerform? Und was macht den besten Freund der Frau so einzigartig, dass er als erste Anlaufstelle für die verschiedensten Ratschläge dient?

Eins vornweg. Ich selbst hatte auch schon Freundinnen dieser Gattung, werde aber glücklicherweise derzeit von ihnen verschont. Es gehört nicht unbedingt zu den Erfahrungen, die ich noch mal brauche. Für meine gegenwärtige Liebste bin ich nicht nur Partner, sondern auch gleichzeitig derjenige, mit dem sie über alles und jeden reden und lästern kann. So sollte es auch sein, wenn man eine harmonische und dauerhafte Bindung anstrebt. Doch nicht jeder Mann hat das Glück, dass einem die Erfahrung “Bester Freund” erspart bleibt. Aus diesem Grund möchte ich im nächsten Abschnitt die Frage klären, wieso manche Frauen überhaupt einen vertrauten männlichen Freund brauchen?

Nun ja, so einfach lässt sich das leider nicht in eine einfache Antwort verpacken. Zum einen gibt es da Frauen, die schon seit ihrer Kindheit einen festen Kumpel ihr eigen nennen. Mit ihm haben sie in der Vergangenheit die verschiedensten Sachen erlebt, wodurch nach und nach eine tiefe emotionale Bindung entstehen konnte. Diese freundschaftliche Beziehung kann an sich mit einer Art Geschwisterliebe verglichen werden. Beide sind für einander da und können sich ausnahmslos alles anvertrauen. Da wird es für einen neuen (und noch so tollen) Mann schwer, diese Rolle einzunehmen. Ein weiterer Grund, wieso Frauen beste Freunde haben und auf deren Meinungen so extrem hohen Wert legen, ist die Tatsache, dass wahre Freunde die entsprechenden Ratschläge ohne Hintergedanken vermitteln. Sie stellen eine unabhängige Informations- und Beratungsquelle dar, der man sich gern bedient. Schließlich hören sie einem immer zu und haben Verständnis für die verschiedensten Nöte und Ängste. Nicht so der männliche Partner. (Zumindest wird dies angenommen) Er handelt und denkt weitestgehend in seinem Sinne und behält seine Vorteile klar im Auge. (Wahrscheinlich tut das im Grunde jeder Mensch) Daher braucht es oft eine gewisse Zeit, bis derart fixierte Frauen ihre Bezugsperson “bester Freund” vernachlässigen und dem eigentlichen Partner voll und ganz vertrauen.

Haben Sie daher etwas Verständnis und geben Sie Ihrer Partnerin die notwendige Zeit. Denn nicht zuletzt ist es das mangelnde Einfühlungsvermögen der meisten Männer, welches Frauen davon abhält, über all ihre Bedürfnisse und Sorgen mit ihrem Partner zu reden. Der beste Freund ist da anders, er hat immer ein offenes Ohr. Machen Sie ihm also schleunigst Konkurrenz und Sie müssen sich nicht länger mit Selbstzweifeln und sinnlosen Befürchtungen herumplagen.

So wichtig der beste Freund für die jeweilige Partnerin sein kann, es ist kein Geheimnis, dass die meisten Männer damit langfristig ein echtes Problem haben. Auch wenn sie anfangs drüber hinweg sehen und keine großen Wellen schlagen, über kurz oder lang, wird das besondere Verhältnis der Partnerin, wenn auch nur rein freundschaftlicher Natur, einige massive Beziehungsprobleme bereiten. Wenn Sie auf Dauer keinen Erfolg in dieser Hinsicht erzielen können, indem Sie klärende Gespräche führen, dann erzählen Sie Ihrer Partnerin doch zur Abwechslung mal von Ihrer besten Freundin! :lol:

 

9 Antworten zu “Frauen und ihr bester Freund”

  1. Nighthawk sagt:

    Interessanter Blog!
    Selbst habe ich die Erfahrung mit einem “besten Freund” nur einmal gemacht, mir ist es aber schon ein paar mal passiert, dass eine Freundin mich plötzlich ihren “besten Freund” nannte.
    Die deutliche Abneigung von ihrem (potentiellen) Partner konnte ich oft spüren. Gut geholfen hat es aber immer einfach sich bei ein paar Bier auszusprechen und die Freundin ermutigt doch erstmal mit ihrem Partner zu reden.
    Nighthawk

  2. Pat sagt:

    Die bittere Warheit Oo

  3. Cem sagt:

    Hallöchen ;-)

    O man O man. Da musst man gewaltig aufpassen, denn bei mir war der Fall, dass ich auf einmal bei seinem besten Freund als bester Freund vorgestellt wurden war, was ich nicht wusste und er wurde bei mir als bester Feund vorgestellt. Also hatte sie im Endeffekt zwei Beziehungen. LOL
    Wie sagt man? Durch fehler lernt man. Am besten die “Alte” direkt wegschieben ;-)

  4. Shadow sagt:

    Interessante Ansicht :-)

    Ich habe in meinem Leben schon alle DREI seiten der Medaille kennen gelernt und kann dazu nur eins sagen:

    Jeder, der die Beziehung zw. bestem Freund und Frau misstraut, weil er sich selbst nicht vorstellen könnte eine Beziehung (auf freundschaftlicher Ebene) mit einer Frau zu führen.

    Also ich persönlich verstehe diese Aufregung über die Institution “Bester Freund”, glaube aber, dass diese “Krise” mit ein wenig Vertrauen und ein/zwei Männerabende schnell überwunden werden kann.
    Sollten danach immernoch Zweifel die Beziehung gefährden, sollte man die eigene Beziehung nochmal überdenken oder man unternimmt mal was zu dritt, um die beiden im ausgelassenen Beisammensein zu beobachten und sich eine belegbare Meinung zu bilden.
    (dabei aber nicht überreagieren, wenn man was bemerkt, das einem nicht gefällt, es gibt schließlich für alles den richtigen Platz ;-) )

  5. bestfriend sagt:

    Ich habe eher das Problem mit der besten Freundin gehabt, also mit der besten Freundin meines Freundes! Und ich kann euch sagen, dass dies genauso schlimm ist. Vor allem wenn diese “beste Freundin” einen nicht kennenlernen will und immer darauf besteht, nur mit ihrem besten Freund was alleine zu machen. Ganz abgesehen von den vielen Anrufen und SMS, wo sie ständig die Bestätigung und Aufmerksamkeit suchte.

    Ich bin kein Fan von Verboten, aber schließlich habe ich den Kontakt verboten, da die gute Frau mich erst ein Jahr später kennenlernen wollte (bzw. mein Freund hat sie zu dem Treffen gezwungen) und danach von ihr immer noch keine Verhaltensänderung kam. Es ist mir sehr schwergefallen, aber ganz ehrlich, wenn man den Status der besten Freundin/besten Freund behalten will, muss man sich dementsprechend benehmen.

    Ob Freundschaft zwischen Männern und Frauen funktioniert? Sicherlich, wenn jeder weiß, wo die Grenzen liegen und der nötige Respekt dem neuen Partner entgegen gebracht wird. Und übrigens sollte man sich mal an die eigene Nase packen, denn besagte beste Freundin würde sich das nie bieten lassen, dass sie erst nach einem Jahr den besten Freund/beste Freundin kennenlernt, aber von mir hat sie das verlangt.

  6. Warrior sagt:

    Meine letzte Ex-Freundin hatte und hat ein Internet-Forum und dessen Stammbesetzung als besten Freund. Egal, welche Probleme auch auftauchten, dort wurde gefragt, und NUR dort. Ich erfuhr nur davon, wenn ich dort - eher selten - mal Beiträge las.

    Ganz besonders unerträglich fand ich aber ihre Angewohnheit, ihrem besten Freund “Forum” jeden Tag (!) morgens einen guten Morgen zu wünschen und sich abends mit einem Nachtgruß zu verabschieden. Ich hingegen habe keinen “Guten Morgen/Gute Nacht”-Anruf oder auch nur SMS bekommen. Und zwar nicht ein Mal in den sechs Monaten, die wir zusammen waren. Und ja, das hat an meinem Selbstbewusstsein und meiner Eitelkeit sehr heftig gezerrt.

  7. Geläuterter Optimist sagt:

    Finde das Thema recht interessant und würde gerne aus eigener Erfahrung noch einige Punkte hinzufügen, da ich das aus beiden Perspektiven mitmachen durfte. Eine Erfahrung, auf die ich rückblickend betrachtet vielleicht doch lieber verzichten würde. :-)

    Frauen, die sich außerhalb einer Partnerschaft einen ‘besten Freund’ zulegen, begeben sich in recht selbstsüchtiger Art und Weise auf ziemlich gefährliches Terrain. Dem eigenen Partner signalisiert man damit, dass man mit ihm über gewissen Themen nicht reden kann und dass er – zumindest in der einen oder anderen Hinsicht – unzulänglich ist. Reagiert der Partner mit unterschwelliger oder offener Eifersucht (egal ob berechtigt oder nicht), so gereicht ihm das zum Nachteil. Zeigt er Vertrauen und Toleranz für die ‘Freundschaft’, so signalisiert er Gleichgültigkeit, die man ihm ebenfalls negativ anrechnet. Findet man hier nicht den ‘goldenen Mittelweg’, so wird der ‘beste Freund’ zu einer Belastung für die Partnerschaft. Egal wie viele Bier man mit ihm getrunken hat.

    Auch den ‘besten Freund’ bringt die Dame in die Bredouille. Sie signalisiert ihm offen Vertrauen, denn man redet über teilweise intimste Dinge, die man mit dem Partner nicht besprechen kann. Sie zeigt offen Sympathie – denn man würde nicht so viel Zeit und Aufmerksamkeit widmen, wäre man sich nicht sympathisch. Man unternimmt viel gemeinsam, redet stundenlang, kabbelt und neckt sich gegenseitig und weiß Dinge über den anderen, die vielleicht selbst der Partner nicht weiß. Dazu nutzt man Stunden, die man von der Zeit mit dem eigenen Partner abzweigen muss. Hat der ‘beste Freund’ der Dame nun auch eine Partnerin, so nimmt das Drama gleich noch ganz andere Dimensionen an. Denn hier sind nun gleich zwei Partner von ‘besten Freunden’, die sich so ihre Gedanken machen. Und nicht immer zu Unrecht. Auch das sollte man nicht vergessen.

    Man kann hier viel von ‘Bruder-Schwester-Beziehung’ zwischen nicht gleichgeschlechtlichen ‘besten Freunden’ reden. Das mag vielleicht auch in einigen Fällen so funktionieren. Aber es ist ein ständiges Spiel mit dem Feuer und wenn dann doch Gefühle aufkommen, wird es plötzlich brandgefährlich und es gibt eine Menge Kollateralschäden.

    Die (rein platonische) Beziehung zwischen mir und meiner ‘besten Freundin’ dauerte etwa zehn Jahre. In dieser Zeit haben wir beide diverse Partner regelrecht verschlissen, weil sie mit unserer Freundschaft nicht zurechtkamen. Selbst wenn man so eine ‘Bruder-Schwester-Beziehung’ hat: Man ist nicht verwandt und bei einer so engen Beziehung auf freundschaftlicher Basis ist es dann nicht selten nahe liegend, dass der eine oder andere Part plötzlich emotional entflammt und sich denkt: Mit dir an meiner Seite würde ich gerne alt werden und nur Freunde zu sein reicht an sich nicht mehr.

    Als meine ‘beste Freundin’ und ich gemeinsam diesen Punkt erreichten, haben wir uns dann unseren Gefühlen (und unserer Flucht davor – der Freundschaft willen) gestellt und ausgesprochen. Der bemerkenswerteste Satz von ihr war dieser:

    „Was wir haben, ist ja eigentlich wie eine Beziehung. Nur ohne Sex.“

    Und damit hatte sie vollkommen recht. Im Prinzip ist so eine ‘beste Freundschaft’ zwischen Mann und Frau wie eine Beziehung, nur ohne den letzten Schritt der Nähe und Intimität. Es ist wie ein nicht enden wollendes Bewerbungsgespräch, bei dem der Personalchef sagt:

    „Sie haben da eine erstklassige Bewerbungsmappe eingereicht und Sie sind genau der, nach dem wir suchen. Aber wir werden Sie trotzdem nicht einstellen. Stattdessen werden wir Ihre Bewerbung als Maßstab für Vergleiche mit anderen Bewerbern heranziehen und dennoch jemand einstellen, der weit weniger qualifiziert ist und am besten noch Alkoholiker. Falls das mit dem nicht funktioniert, stellen wir halt jemand anderen ein. Jeden anderen. Aber nicht Sie. Aber von Zeit zu Zeit werden wir uns bei Ihnen melden, um uns bei Ihnen über die Versager auszuheulen, die wir statt Ihrer genommen haben.“

    Für mich persönlich wurde die ‘beste Freundin’ irgendwann zu einer Belastung, da sie sich bei mir das holte, was sie bei ihren jeweiligen Partner nicht finden konnte. Eben genau das, was eine wirkliche Beziehung ausmachen sollte, nur ohne das romantische Beiwerk. Auf Dauer was das - und ihre ausgeprägte Stutenbissigkeit meinen Partnerinnen gegenüber (keine war gut genug!) - eine Belastung, die untragbar wurde. Der totale Kontaktabbruch war schmerzlich, aber besser als jede Alternative.

    Daher mein Fazit: Das Vorhandensein eines nicht gleichgeschlechtlichen ‘besten Freundes’ und intensiver Kontakt mit diesem deutet immer auf Defizite in der Partnerschaft hin. Und auf mangelnde Charakterstärke beim involviertem Part, sich den Defiziten gemeinsam mit dem Partner zu stellen und diese zu beheben. Und ich bin da selbstkritisch genug, um mir im Bezug auf meine damalige ‘beste Freundin’ und meine Partnerin auch dieses Versäumnis selbst unter die Nase reiben zu müssen.

    Also das Thema ist auf jeden Fall mit ziemlicher Vorsicht zu genießen…

  8. unknownsoul sagt:

    @Geläuterter Optimist

    Ich danke Dir für Deinen äußerst interessanten und aufschlussreichen Beitrag, der meine Meinung zum Thema “Frauen und ihr bester Freund” nur noch mehr bestärkt und wirklich eine gute Ergänzung zum Beitrag darstellt.

  9. pen sagt:

    Ich hatte vier Jahre einen besten Freund, auch wenn er selbst gerne mehr gewesen wäre. Er war für mich enorm wichtig und ich habe mit ihm mehr unternommen und erlebt, als mit sonst jemanden. In der Zeit haben wir einen ganzen Haufen gemeinsamer Eigenschaften und Hobbies für uns entdeckt und es lief so wie es der „Geläuterte Optimist“ geschrieben hatte: Beziehung ohne Sex.

    Dann lernte er ein Mädchen kennen und ist praktisch übers Wochenende mit ihr zusammen gekommen. Ab da war viel von der Intimität aus unserer Freundschaft raus. Kaum merklich hatte jemand anderes meinen Platz eingenommen und das gewissermaßen ohne viel dafür zu tun.

    Ich bin da nicht wie die Frau aus “Die Hochzeit meines besten Freundes”. Die Freundschaft war mir oft eine Belastung gewesen und ich habe in der Zeit keine Männer kennengelernt. Teils weil ich alles mit meinem Freund unternommen habe, teils weil ich wusste, was da für eine Szene auf mich zukommen würde.

    Doch sobald er eine Partnerin hatte, war ich gewissermaßen frei, Selbst die Augen zu öffnen. Und es dauerte sonderbarerweise gar nicht lange, bis ich jemanden gefunden hatte.

    Jetzt kämpfe ich mit diversen Problemen. Während ich meinen besten Freund eigentlich gar nicht mehr zu Gesicht bekomme, erwarte ich von meinem Partner, dass er seinen Platz einnimmt. Was er nicht kann. Er ist ein anderer Mensch und hatte nicht dieselbe lange Zeit gehabt, Hobbies und Gemeinsamkeiten mit mir zu finden. Daher ist es höchst unfair, ständig Vergleiche anzustellen.

    Der Text vorhin war treffend ausgedrückt.

    “Sie haben da eine erstklassige Bewerbungsmappe eingereicht und Sie sind genau der, nach dem wir suchen. Aber wir werden Sie trotzdem nicht einstellen.”

    Ich glaube - was man leicht vergisst, wenn man in einer solchen Situation ist - ist, warum man niemals mit dem besten Freund zusammengekommen ist.

    Es ist ein schwieriges Thema und garantiert nicht ganz ohne Komplikationen.

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